Der BETÄUBTE spricht

Ich bin der Betäubte, denn mir ist alles zu viel. Deshalb schütze ich mich vor all dem auf mich Einwirkenden, mich Überfordernden und muss mich verschließen, um mir selbst treu bleiben zu können und meine wahren Interessen bewusst wahrzunehmen. Es ist das Zuviel, der Überfluss, der Lärm des Nichtssagenden, Unbedeutenden, das Bunte, Verführerische der Täuschungen und Illusionen, die mich überschwemmen, mich in meinem Sein bedrohen und vom Wesentlichen im Leben ablenken. All die Informationen, das sogenannte Wissenswerte und angeblich Lebensnotwendige und Aufwertende, das auf mich einströmt, macht mich zum Betäubten. Denn manchmal gilt es nur mehr, in scheinbar ewig sich wiederholenden Abläufen zu funktionieren. Das stumpft ab und ich spüre mich nicht mehr. Ich werde mir selbst fremd und es gibt nichts Bedeutendes mehr. Ständig geht es ausschließlich darum, etwas „in Kauf zu nehmen“, einen „Preis zu zahlen“, Kompromisse eingehen zu müssen. Jede Entscheidung bringt Vor- und Nachteile, nichts ist einfach, alles ist kompliziert oder wird oft plötzlich unwichtig und fade. In mir herrschen dann nur noch Schalheit, Leere und Sinnlosigkeit, und das ist unerträglich.

 

 

 

Hinter der schützenden Maske des Betäubten verbirgt sich nämlich in Wirklichkeit ein sensibles, lebendiges und einzigartiges Wesen mit reichlich Potenzial, mit dem Bedürfnis nach einem erfüllenden lebendigen Sein in einer liebevollen achtsamen Gemeinschaft. So suche ich die Reduktion auf das für ein sinnerfülltes Leben in Geborgenheit wirklich Wesentliche, das mir ermöglicht, so wie ich bin, den passenden Platz in der Gemeinschaft auf dieser Welt einzunehmen. Ich will ich selbst sein, wahrgenommen werden, will mit allen meinen Sinnen wahrnehmen und – mir meiner Verbundenheit mit allem Seienden in Achtsamkeit bewusst – aus dem Vollen leben, lieben und sein.

 

 

 

Mein tiefstes Bestreben ist es, mich dem Leben in dieser wundervollen und schrecklichen Welt mit all ihrer natürlichen Schönheit, Vielfalt und all ihren Nuancen bis hin zu Zerstörung und Leid als authentisches Individuum allein und in Gemeinschaft zu öffnen und einzubringen. Denn das ist der wahre Sinn dieses wunderbaren Zusammenspiels unseres Körpers mit allen Sinnen und Funktionen gemeinsam mit dem Geist und all den sich daraus entwickelnden Fähigkeiten und Talenten. Erst diese Gaben ermöglichen es, als Individuum in dieser Welt wahrnehmbar zu werden, selbst wahrzunehmen, sich auszutauschen und zu kommunizieren. Sie ermöglichen Bewusstsein, für die vielfältigen Erlebnisse und unterschiedlichsten Erfahrungen, um als soziale Lebewesen zu reifen und den achtsamen liebevollen Umgang miteinander und der uns umgebenden und in ihrer Vielfalt prachtvollen nährenden Natur zu lernen. Es kann die reinste Freude, Lust bis zur Ektase bedeuten, diese Gaben zu würdigen, indem wir uns darauf einlassen, die in ihnen schlummernden Möglichkeiten zulassen, sie erforschen und die damit verbundenen Zustände durchleben und ausloten. Denn ich bin neugierig auf all die Erfahrungen und das Wissen, die sich mir durch meine Betäubung noch verschließen.

 

 

So suche ich meine ganz individuellen Möglichkeiten, um mich auch dem gegenüber, was mich bisher zu überfordern drohte und mich zum Betäubten werden lässt, in meinem eigenen Tempo und Ausmaß zu öffnen. Ich schärfe meine Sinne und meinen Geist in der Wahrnehmung für das Zuviel und Zuwenig, wie zur Unterscheidung von Realem und Scheinbaren. So erfahre ich, was möglich, was unmöglich ist und werde aufmerksam für momentane Chancen und bisher ungenützte Momente. Ich erlebe neue Perspektiven auf furchtbare wie erfreuliche Erlebnisse und auf das oft unbegreifliche und von Widersprüchen bestimmten Zusammenleben in dieser Welt der Polarität. So öffnet sich mein Bewusstsein für das Vertrauen, dass in mir alles angelegt ist um mit allem, was mir zustößt, früher oder später zurechtzukommen und dabei immer die Chance zur Reifung als soziales Wesen zu finden, um meinen Platz in einer achtsamen liebevollen Gemeinschaft einzunehmen und zu gestalten.

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"Eine innere Situation, die man sich nicht bewusst gemacht hat taucht außen als Schicksal auf." C. G. Jung